Hinweis: Bei diesen Angaben handelt es sich um allgemeine Informationen, die nicht allen denkbaren Situationen und Konstellationen gerecht werden können. Bitte beachten Sie in jedem Fall die Rechtsvorschriften an Ihrem Wohnort sowie die Sicherheitshinweise in den Unterlagen und Bedienungsanleitungen Ihrer Geräte.
Unterscheidung nach Technologie
- Alternator (Synchron-/Asynchrongenerator): Der Motor dreht sich synchron zur erzeugten Wechselstromfrequenz von 50Hz mit 3000 U/min bzw. asynchron mit 1500 U/min und treibt mit dieser Drehzahl den Rotor des Generators an. Der so erzeugte Strom steht direkt für die Verbraucher bereit.
Vorteile:
– geringerer Preis
– weniger potentielle Fehlerquellen
– besseres Handling von Lastspitzen
Nachteile:
– konstante Drehzahl auch bei geringer Last (=höherer Kraftstoff-Verbrauch und höhere Geräuschentwicklung bei geringer Last)
– die erzeugte Wechselspannung ist nicht so konstant oder „sauber“, die erzeugte Sinuswelle enthält Verzerrungen (Anteil bezeichnet als Oberschwingungsgehalt, Klirrfaktor oder Total Harmonic Distortion – THD). Der THD-Gehalt liegt je nach Last in der Regel zwischen 3% und 25%. Allgemein wird ein THD-Wert <5% als sicher für elektronische Anwendungen angesehen, die US-Norm IEEE 519-2022 nennt für Stromnetze <1kV einen Grenzwert bei 8%. Ob sich ein darüber hinaus gehender Wert auf die Funktion oder Lebensdauer von elektronischen Geräten auswirkt, ist je nach Quelle umstritten.
- Inverter: Der im Generator erzeugte Wechselstrom wird gleichgerichtet und daraus durch elektronische Schaltungen der benötigte Wechselstrom erzeugt.
Vorteile:
– geringerer Verbrauch, da die Drehzahl optimal zur Last eingeregelt werden kann (Netzfrequenz unabhängig von Drehzahl)
– „sauberer Sinus“ und konstante Spannung, für empfindliche Verbraucher geeignet
Nachteile:
– höhere Anschaffungskosten
– kommt nicht so gut mit Lastspitzen zurecht
– potentiell fehleranfälliger, da mehr Baugruppen enthalten
– derzeit nur 1-phasig verbreitet
– derzeit nur bis etwa 6kW verbreitet
– nur wenige Diesel-Modelle am Markt
Unterscheidung nach Kraftstoff
Üblich sind:
- Benzin-Öl-Gemisch (2-Takter, überwiegend leistungsschwache Aggregate)
- Benzin
- Diesel
- Flüssiggas (Propan)
- auf dem Markt sind auch Dual-Fuel Geräte (Benzin/Flüssiggas) erhältlich
Bei der Auswahl des Aggregats sollte die Lagermöglichkeit und Notfall-Verfügbarkeit von Kraftstoff berücksichtigt werden (z.B. PKW mit Benzintank, Öl-Heizung mit Öltank).
→ Siehe auch unsere Sonderseite zu Kraftstoffen
Unterscheidung nach elektrischen Parametern
- 1-Phasen-Wechselstrom / 3-Phasen-Wechselstrom (Drehstrom)
- Leistung
Bei den üblichen Drehstromgeräten steht auf einer Phase nur ein Drittel der angegebenen Leistung zur Verfügung. Außerdem sollen die drei Phasen möglichst gleichmäßig belastet werden, da Schieflasten nur bis zu bestimmten Maße ausgeglichen werden können und es ansonsten zu Über-/Unterspannungen kommen kann.
Falls keine Drehstromverbraucher versorgt werden müssen, sollte eher auf ein 1-phasiges Gerät zurückgegriffen werden.
Feststellung der benötigten Leistung
Für die Auswahl des richtigen Aggregats ist die höchste Summe der Leistungsaufnahmen aller gleichzeitig zu betreibenden Geräte maßgeblich. Dabei sollte beachtet werden:
- Wärmeerzeugende Geräte (z.B. Heizlüfter, Kochplatten, Haartrockner, Bügeleisen, Toaster, Herd, Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler, etc.) haben eine sehr hohe Leistungsaufnahme, die ein entsprechend groß dimensioniertes Aggregat erfordern. Hier sollten möglichst stromlose Alternativen geprüft werden (z.B. gasbetriebene Kocher/Heizgeräte)
- Geräte mit Motoren oder Pumpen (z.B. Bohrmaschinen, Ventilatoren, Küchenmaschinen, Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler, Kompressoren, etc.) benötigen einen hohen Anlaufstrom (oft 2,5 bis 3,5fache Nennleistung, im Extremfall auch 10fach und höher)
Allgemeine Tipps
- Abgase enthalten sehr giftiges Kohlenmonoxid (CO). Betrieb nur im Freien und mehrere Meter entfernt von Fenstern/Türen. Falls der Betrieb in einer Garage erfolgen soll, nur wenn keine Verbindung zum Haus besteht, nur mit Abgasrohr nach draußen und guter Belüftung. CO-Warnmelder installieren. Ggf. Warnschild an Tür/Tor anbringen.
- Das Wartungsintervall für Motoröl ist oft nur 20-50 Betriebsstunden, die im Notfall schnell erreicht werden können. Daher passendes Motoröl bevorraten.
- Gängige Ersatzteile (Zündkerze, Luftfilter, Kraftstofffilter) vorhalten.
- Wird das Aggregat nicht benutzt, regelmäßig einen Probebetrieb durchführen (ca. 2-4mal im Jahr für je 30-60 Minuten)
- Bei Aggregaten mit E-Start die Batterie an ein Erhaltungsladegerät anschließen (insbesondere bei solchen ohne Seilzugstarter, da diese bei leerer Batterie sonst nicht gestartet werden können)
- Ausreichend Verlängerungskabel und Verteiler bereithalten. Bei hohen Lasten und langen Strecken auf ausreichenden Querschnitt achten.
- Wird beabsichtigt, eine Öl-/Gas-/Festbrennstoff-Zentralheizung zu versorgen, wird vom Brenner häufig die TN-/TT-Netzform benötigt. Ein direkter Anschluss an die meisten Aggregate (IT-Netz) ist dann nicht ohne weiteres möglich und erfordert eine Anpassung der Verdrahtung (Elektriker!).
- Wird gemäß Normen/Bedienungsanleitung eine Erdung benötigt, diese aus Sicherheitsgründen unbedingt herstellen (z.B. mittels im Boden eingeschlagenem Kreuzerder)
- Bitte auch unsere Tipps zu Kraftstoff beachten